Schlosskonzerte Kirchberg an der Jagst

Geschichte von Stadt und Schloss Kirchberg

dungsgänge. Es enstand eine vierflügelige Anlage, die zur Stadt hin mit Bastionen versehen war. 1650 gelangte Graf Joachim Albrecht von Hohenlohe in den Besitz Kirchbergs und er machte das Schloss zu seiner Residenz. 1675 kam Kirchberg wieder in den Besitz Langenburgs, von 1699 bis 1861 war es Sitz der Linie Hohenlohe-Kirchberg. Leopoldo Retti plante unter Carl August von Hohenlohe den Umbau zum Residenzschloss, der 1738 bis 1745 stattfand. Zum alten Gebäudebestand kamen der Witwenbau, das Marstallgebäude, ein Brunnen- und ein Wachhäuschen sowie der Schlossgraben samt Brücke, Wappenstein, Neidkopf und Postenhäuschen hinzu. Um den hinteren Hof gruppierten sich Wirtschaftsgebäude. Im achteckigen Aufsatz des Wehrturms am Saalbau befand sich einst das Kunst- und Raritätenkabinett. Der vordere Quersaal enthielt einen Rokokosaal, der hintere den sogenannten Rittersaal. Seit 1779 überspannt eine Steinbogenbrücke mit Erkern in fünf Jochen die Jagst.
Das malerische Städtchen Kirchberg liegt auf einem Bergsporn über einem alten Jagstübergang auf halbem Wege zwischen den Reichsstädten Schwäbisch Hall und Rothenburg. Es verdankt seinen Namen einer kleinen Kirche, die Mitte des 10. Jahrhunderts auf dem Bergrücken errichtet worden war. Im 13. Jahrhundert baute hier Ritter Raben von der Sulz eine erste Burg mit Kapelle. Er nannte sich fortan “von Kirchberg”. 1373 gab Kaiser Karl IV. in einer zu Eger ausgefertigten Urkunde dem Grafen Krafft IV. zu Hohenlohe die Erlaubnis, vor seiner Burg Kirchberg an der Jagst eine Stadt zu bauen - mit Mauern, Pforten, Türmen und anderen Befestigungen, mit einem Wochenmarkt und eigenem Halsgericht. 1398 gelangt Kirchberg in den Besitz der Reichsstädte Rothenburg, Dinkelsbühl und Hall. Ludwig Kasimir von Hohenlohe kaufte die Burg 1562 zurück. Unter Kasimir und seinen Söhnen wurde die mittelalterliche Burg zum Renaissanceschloss umgestaltet. Aus dieser Zeit stammen der Saalbau, der an der Stelle der ersten Burg errichtet wurde, zwei Querbauten und Verbin-
1861 starb die Linie Hohenlohe-Kirchberg aus und der Besitz fiel an das Haus Hohenlohe-Neuenstein. Die Originale der Deckengemälde des Rittersaals von Joachim Georg Creutzfelder aus Pfedelbach befinden sich, ebenso wie die Innenausstattung des Schlosses, heute im Schloss Neuenstein. Seit 1979 zieren Kopien dieser Gemälde die Decke des Rittersaals. Sie zeigen Szenen des höfischen Lebens und der fürstlichen Familie. Schloss Kirchberg wurde bis 1945 als Museum genutzt. Ein Teil diente auch als Forsthaus. In den vorderen Teilen der Anlage befand sich von 1914 bis 1964 die reformpädagogische Schloss-Schule mit Internat. Wegen des Erwerbs der gesamten Schlossanlage durch die Evangelische Heimstiftung in den 60er Jahren bezog die Schloss-Schule neue Gebäude auf der Windshöhe in Kirchberg. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete der Landesverband der Inneren Mission ein Alten- und Pflegeheim für alte Flüchtlinge und Vertriebene ein. Seit 1952 betrieb dann die Evangelische Heimstiftung im Schloss ein Alten- und Pflegeheim. Dieses wird
nun im jüngsten Trakt, dem “Langen Bau”, der umfassend renoviert und saniert wurde als “Fürst-Ludwig-Haus” weitergeführt. Der Haupttrakt des Schlosses stand zunächst leer und wurde für Ateliers einer Künstlerkolonie genutzt. Im September 2015 erwarb dann die gemeinnützige Stiftung “Haus der Bauern” die Schlossanlage. Weitere Informationen erhalten Sie über folgende Links: https://www.ev-heimstiftung.de/kirchberg-fuerst-ludwig- haus/ über das Pflegeheim “Fürst-Ludwig-Haus” https://www.schloss-kirchberg-jagst.de/ über das interdisziplinäre Zentrum für Kultur und Bildung der gemeinnützigen Stiftung “Haus der Bauern” https://www.schloss-kirchberg-jagst.de/index.php/hotel- gastronomie über Gastronomie und Unterkünfte im Schloss https://www.moo.bio/ über die Heumilcheis-Manufaktur im Schloss